Samstag, 11. Dezember 2010

Abnabeln

So langsam dämmert in mir die Erkenntnis, dass ich ihn tatsächlich nicht mal dann wiederhaben wollen würde, wenn er angekrochen käme...Was er nicht wird, zum Glück. Ich werd immer da sein und viel für ihn tun, aber als Partner? Nein. Lieber stürze ich mich wieder in den Dschungel da draussen und date mich weiter durchs Internet und die Stadt.

Und dabei kam mir ein Gedanke. Als ich neulich nach ewigen Zeiten mal wieder in einem Club war, in dem ER aufgelegt hat. Auf der Tanzfläche die ganzen kleinen Mädels. Aber was heißt da klein? So alt wie ich bei der ersten Runde in eben diesem Club. 20 Jahre her. Und die Ekenntnis: Da könnte meine Tochter dabei sein. Und die würde dann angebalzt von den ganzen Jungs, die nur das Eine im Kopf haben in einer Samstagnacht. Und sie würde den schönen Worten Glauben schenken und sich vielleicht ein bisschen verlieben und am Sonnatgmorgen merken, dass er's garnicht so gemeint hat. Also, in dem Augenblick natürlich schon. Aber halt dann nicht mehr. Und das hätte sie doch wissen können. Sollen. Müssen.
Nein, liebe Jungs, Männer, wissen wir in dem Moment nicht. Denn manchmal gibt's den, der's auch so meint und dabei bleibt, also bitte, wie sollen wir das unterscheiden? Wir wissen es immer erst, wenn ihr dann nicht anruft. Obwohl das auch manchmal einfach Schüchternheit ist. Oder Kalkül. Oder Unsicherheit. Ja, wenn's einen wirklich gleich 100%ig erwischt, wird er sich melden. Alle die, die nicht sicher sind, warten ab. Und dann sollen wir wissen, was es denn jetzt ist.
Wenn wir uns dann melden, wissen wir's. Wenn dann immer noch nix kommt ist alles klar. Und dann sollen wir einfach weitermachen, Schwamm drüber, kein großes Ding. Achje. Wenn's denn immer so einfach wäre. Feige sind sie, die Jungs. Klare Worte selten.

Und all das würde mein kleines Mädchen durchmachen. Und ich müßte versuchen, ihr das Spiel zu erklären, ohne ihr die Freude auf die große Liebe zu nehmen? ICH? Ausgerechnet...Und wie peinlich wäre das, die Mutter die gleichen Leiden durchmachen zu sehen? 20 Jahre älter und die gleiche Scheiße mit den Kerlen? Nachts genauso auf der Suche wie die Tochter? Oder hätte ich es dann geschafft, eine dauerhafte, glückliche Beziehung zu führen? Wenn ich damals nach meiner Verlobung nicht den Glauben an die Liebe so ein bisschen verloren hätte, würden mich die Männer heute anders ansehen? Nicht als Geliebte, Affäre, sondern als potenzielle Partnerin?

Vor 3 Tagen ist mir ein Gespenst aus der Vergangenheit begegnet, ich glaube zumindest, dass er es war. Alkoholiker. Stalker. Der erste, den ich glaubte retten zu können. Der eigentlich in Berlin sicher aufgehoben schien. An der Hand einer Frau. Ein kurzer Blick. Wenn er es war, ist er alt geworden. Und hat seine Ausstrahlung verloren. Zum Glück. Einer weniger, der in mir drin hängt. Die Schatten der Vergangenheit. Neues Thema denke ich

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