Sonntag, 19. Dezember 2010

Hey Ho

Ich bin da auf etwas gestossen. Wie immer sind 2 Ereignisse an einem Tag so hintereinander gekommen, dass mir der Zusammenhang auffallen MUSSTE! Falling in places sagt man im Englischen so schön. Eine Bekannte hat auf Facebook gepostet, dass sie nachts vom Taxifahrer angemacht worden wäre. Nachdem sie immer eine ist, der kein Mann gut genug ist und für die sowieso alle Deppen sind, wollte ich sie ein bisschen aufziehen und hab geschrieben, ob denn so ein Taxifahrer sie nicht attraktiv finden dürfte. Aber offensichtlich hat er sie nicht charmant nach ihrer Telefonnummer gefragt sondern war eklig. Mein Kommentar dazu war, sie hätte sich die Taxinummer merken und den Kerl bei der Zentrale melden können. Aber dazu sind wir Frauen ja meistens zu nett und höflich. Und leider auch so dran gewöhnt, dass selbst der hässlichste Typ noch meint, wir würden dankbar auf die Knie sinken, weil er uns überhaupt nur ansieht. Später sitze ich dann mit meiner neuen Emma, die ich seit 12 Jahren abonniert habe, auf meiner Couch und lese einen Artikel über eine Oragnisation, die sich Hollaback nennt. Zurückschreien. Oder so. Da geht es genau darum, sowas eben nicht unkommentiert zu schlucken und sich über den Typ und sich selber im gleichen Maß zu ärgern, wenn man wieder frau zu nett war. Sondern aktiv zu werden. Ihn anzuschnauzen, schreien, Passanten auf die Belästigung aufmerksam zu machen. Und diese Organisation hat eine Plattform, auf der frau Fotos der Angreifer, ob körperliche Übergriffe oder verbale ist egal, veröffentlichen kann. Gibt es hauptsächlich für amerikanische Städte, Berlin ist wohl geplant. Aber in 5 Jahren des Bestehens hat sich noch kein Mann darüber beschwert, dort aufzutauchen, also scheint es ne Menge Arschlöcher zu geben da draussen.

Mir gefällt der Gedanke der Handykamera als 'neues Pfefferspray'. Im Zweifel blendet ihn der Blitz auch genau so lange, dass frau flüchten kann. Und laut werden hilft! Die Gründerin der Seite hatte da ein Schlüsselerlebnis. Ich glaube wirklich, dass viele Männer tatsächlich nicht kapieren, dass wir es nicht als Kompliment sehen, wenn wir nachts auf offenener Straße angemacht werden oder in der U-Bahn. Die sehen das nichtmal als Belästigung! Die glauben, weil wir nen Rock tragen und uns ausserhalb unserer 4 Wände bewegen, legen wir's drauf an! Für die Männer hier: Wenn wir flirten wollen, wohlgemerkt FLIRTEN!; nicht angemacht, angegrabscht oder besoffen zugelallt, dann machen wir uns hübsch und setzen uns an eine Bar, vielleicht gehen wir auch tanzen. Aber nie, niemals und unter keinen Umständen wollen wir nachts auf offener Straße mit euch Kontakt haben! Und wenn eine Frau NEIN sagt, meint sie das genau so. Basta. Und wer das nicht kapiert, der wird fotografiert und als armseliger Loser, der's nötig hat, an den Pranger gestellt. Eine Geschicht auf der fb Seite hat mir besonders gefallen. Da hat derselbe Typ die Frau zweimal im Abstand einer Woche belästigt, im gleichen Zug, nur sie nicht wiedererkannt. Und sie hat ihm alle Daten entlockt, ihn fotografiert (er hatte ihr mit dem Handy unter den Rock fotografiert) und ein Date mit ihm ausgemacht. Zu dem sie dann die Cops geschickt hat, bei denen sie schon die Woche davor Anzeige erstattet hatte. Sie hat sich Zeugen im Zug gesichert beim ersten Vorfall und es kam raus, dass gegen den kerl schon 17 Reports liefen! So einer geht auch mal weiter.

Also, wehrt euch! Nehmt es nicht brav und lieb hin. Es ist lästig und es kann auch gefährlich werden!

MizzLizz, wie sie jetzt weiß, bewaffnet mit ihrem Telefon ;)
http://www.ihollaback.org/

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