Sonntag, 20. Februar 2011

Sonntag

Es ist schön. Einfach schön, dass ER an mich denkt. Aber es bedeutet nicht mehr die Welt für mich. Es ist lustig, dass der Türke tatsächlich um 5 Uhr morgens angerufen hat im Glauben, er rennt bei mir offenen Türen ein. Stattdessen erwischt ihn wie immer die Mailbox. Kalt. Es ist fast schon nervig, von einem meiner Stamm-Internetmänner morgens eine sms zu sehen. Keine Ahnung, um welche Uhrzeit er die geschickt hat, aber eindeutig ein Bootie-text. Also quasi 2 Bootiecalls in einer Nacht. Und der Neue, der schon schwanzwedelnd auf das erste Date wartet. Oje, und da ist ja auch noch Sean, der zum Glück noch nicht wieder angerufen hat.

Jungs, ich kann mich grad nicht um eure Befindlichkeiten kümmern. Mir war im letzten Jahr bisschen langweilig. Ich wußte nicht genau, ob ich noch mit dem Herzen bei meinem Job bin, meine Chefin hat mir das Leben ganz schön schwer gemacht und ich war nicht entscheidungsfähig ob der Richtung, in die ich weiter will. Deswegen hab ich mir die Auszeit gegönnt, von wenig Geld gelebt und mich mal auf meine privaten Bedürfnisse konzentriert. Rückzug in die Kuschelecke? Naja, nicht ganz. Kuscheln wollte ja keiner....

Jetzt allerdings habe ich mehrere Projekte am Laufen, meine Energiewellen haben dazu geführt, dass ich einen regelmäßigen freiberuflichen Auftrag die Woche mehr habe und ansonsten betreue ich eifrig mehrere Blogs und versuche, einen neuen Geschäftszweig anzukurbeln. Meine Chefin blende ich inzwischen so derart aus, dass ich mir selber unheimlich werde und ich habe nur noch wenig Geduld mit meinen Männern. Wenn sie was falsch machen, dann bin ich weg und nur wenn ich gnädig (oder geil) bin, erhöre ich ihr Flehen. Ich mach nur noch, was ich will und bin froh, dass ich mir meines Standings inzwischen wesentlich sicherer bin als noch vor nem Jahr.
Und ich bin mir auch bewußt, dass ich es den Männern nicht einfach mache. Die vergucken sich schon in mich, aber nach ziemlich genau 3 Wochen kühlen sie merklich ab. Und ich hab noch nicht rausgefunden, was ich da dann getan oder nicht getan habe, was die Begeisterung so deutlich dämpft. Eine Ahnung allerdings gibt es und die hat was mit meiner Kompromisslosigkeit zu tun. Ich kann da sehr hart zu mir selbst aber eben auch zu Anderen sein. Und mit nicht grade gnädigen Augen be-und teilweise auch verurteilt zu werden ist nicht lustig. Ich bin nun mal nicht nett, und mir scheint, auch mein ganz besonderer Charme hilft mir aus der Nummer nicht raus. Dass ER überhaupt noch mit mir redet und sogar Sehnsucht nach mir hat, nach allem, was ich ihm schon an den Kopf geworfen habe, ihn angeschrien und beschimpft...

Wir sollten reden. Darüber, was ihn damals so hat verzweifeln lassen, dass er weggerannt ist. Und ja, liebste Cottonmouth, Mann muß mich letztendlich so nehmen wie ich bin, aber wenn selbst gute Freundinnen sagen, ich wär manchmal echt hardcore und schwierig, das möchte ich nicht.Ich will nicht 'trotzdem'. Ich will 'weil'.

Ich will mich wieder um meine alten Freunde kümmern und um all die Menschen, die mir im letzten Jahr ans Herz gewachsen sind. Erstaunlich viele für so nen alten Loner wie mich. Ich hab wieder eine Richtung, und wenn ER mit mir dahin will, gerne. Aber nimmer auf dem Kindergartenniveau sondern mal so richtig. Ich habe genug von Spielchen und gelernt, nicht über meine Grenzen zu gehen und niemanden mehr da drübertrampeln zu lassen. Ich habe tatsächlich rausgefunden, was ich brauche, was mir guttut und was nicht. Der Blog hat seinen Zweck erfüllt. Jetzt könnte ich eigentlich aufhören ;)

1 Kommentar:

  1. Wie wär's mit einer vierwöchigen Karenz?

    Mir gefällt die 'weil'- statt 'trotzdem'-Liebe wunderbar und würde es mir so sehr für Dich wünschen....bleibe aber die zuverlässig skeptische Cottonmouth, die nicht glauben kann, daß ER erwachsen (genug) für Dich geworden ist. Ich würde mich aber verdammt gerne vom Gegenteil überraschen lassen.

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