Dienstag, 17. Mai 2011

Tattoos

Mann, der Irving, der hat mir echt wieder Lust auf ein neues Tattoo gemacht. Ich hab meinen Popeye-Anker, meine Engelsflügel und die Sterne, aber noch nichts Schriftliches. Oder ein Herz, ganz Oldschool. Allerdings kein gebrochenes! Ich glaube ja schon dran, dass diese Bilder eine ganz eigene Energie entwickeln, sobald sie ein für allemal da auf der Haut sind. Garnichts Magisches, aber Bilder, die man immer vor Augen hat oder Sätze, die man immer wieder sagt, manifestieren sich als Tatsache im Hirn. Er beschreibt den Vater der Hauptfigur, der sich an jeder Station seines Lebens tättowieren läßt, bis der ganze Körper bedeckt ist. Und wie die Ereignisse der Vergangenheit und die Manifestationen davon auf seiner Haut ihn langsam einfach ein bisschen verrückt gemacht haben.

Wenn ich mir also immer wieder sage, dass ich beziehungsunfähig bin, glaubt mir mein Kopf das auch. Und wenn ich ein gebrochenes Herz mit mir als Bild rumtrage, wie soll ich dann glauben, dass es auch mal gut gehen kann? Leider haben meine Flügel mich noch nicht wirklich so frei gemacht, wie ich wollte. Die sind da nicht umsonst an meinem Handgelenk, die sollen mich daran erinnern, dass ich einfach weiterfliegen kann, wenn es mir an einem Platz oder in einer Situation nicht mehr gefällt.

In einem Punkt wirken sie allerdings. Ich habe keine Angst mehr, dass ER es nicht hinkriegt. Ich habe mich entschuldigt und es sollte klar sein, dass ich nicht darauf aus bin, ihm wieder alles um die Ohren zu hauen und Streß zu machen. Nur, dass wir reden sollten, auch wenn ich genau wie er nicht der größte Held bin, wenn's um sowas geht. Ich würde gern einfach wieder in seine Arme sinken und so tun als wär nix gewesen. Wie immer halt. Die Versuchung ist groß, aber es würde uns nichts bringen. Er muss es hinkriegen. Und ich darf nicht einknicken. Und wenn er's nicht schafft und zu lange wartet, ist es irgendwann auch egal. Dann ist es nicht mehr wichtig. Oh wie ich mir wünschen würde, wenigstens seine Stimme zu hören. Einfach über ganz banale Dinge zu reden, sozusagen als Anfang. Und um zu sehen, was er noch mit meiner Gefühlswelt anstellen kann. Obwohl ich denke, dass sich an den Gefühlen nie was ändern wird. Nur an dem Bedürfnis, mit ihm zu leben...

Ich hätte nämlich schon gerne jemanden, der sich nicht einfach drückt, wenn's unangenehm wird. Und ich gehe davon aus, dass er weiß, dass seine Methode nicht die unbedingt Sinnvollste ist. Was ich nicht weiß, ist was er grad versucht. Wartet er wirklich nur ab, bis sich der Sturm gelegt hat? Oder hat er mir einfach nichts Neues anzubieten? Will er nicht oder kann er nicht? Er weiß, wie's nicht geht-aber wie geht's? Ich kann ihm da nicht helfen, ich hab's ihm eh schon wieder leicht gemacht. Noch leichter geht nicht und auch das weiß er. Ich kann ihm nicht sagen, dass ich auch keine perfekten Antworten habe, dass ich nicht von ihm erwarte, dass alles zu 100% funktioniert von jetzt auf gleich. Ich denke, er rechnet auf. Die Sehnsucht gegen den Aufwand.

Und ich rechne auf die Sehnsucht gegen zukünftige eventuelle Kämpfe. Knicke ich jetzt ein, dann hab ich verloren, dann hab ich ein bockiges kleines Kind an der Backe. So wie in diesen ganzen amerikanischen Sitcoms á la 'Immer wieder Jim'. Wo der Vater das größte Baby im Haus ist. Nein, ich möchte schon einen Partner, der auch meine Wünsche und Bedürnisse versteht und darauf eingehen kann.

Er will sich zu seinen ganzen Tattoos noch eins auf die Brust stechen lassen. 'Crazy but not insane'
Ich werde auch was finden!

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