Samstag, 26. Mai 2012

Was erwartet mich?

Eine prophetische Kollegin. Der Ex zurück vom 5-Tage-24Stunden Job. Er würde sich melden, sagte sie. Er meldete sich. Zwar nur, um sich zum nächsten Job abzumelden, aber das sehr liebevoll.
Liebe. Naja.

DAS erwarte ich nicht mehr von ihm. Er hätte sich auch nicht melden können. Das erwarte ich eigentlich jedes Mal. Dass er sich nicht mehr meldet. Dass es einfach so wieder vorbei ist. Und es ist jedes Mal wieder schön, wenn er es tut. Und immer bin ich erstaunt. Fast eine Woche nichts von ihm zu hören, ich war etwas angespannt. Ob ich es aushalten würde zu warten. Die Spannung ertragen, ob und wann und wie er sich meldet. Und er meldet sich. Er macht das ganz gut. Und ich würde so gern wissen, ob er sie noch gesehen hat, als er nachts zurückkam. Und dann will ich es doch nicht wissen. Je weniger ich weiß, desto weniger Kopfkino. Sie existiert, aber ich stelle sie mir nicht mit ihm vor.  Das kann ich ausblenden. Und er gibt mir auch nicht das Gefühl, dass sie zwischen uns eine Rolle spielt. Das macht er gut.

Nur eins ist vielleicht nicht gut. Er setzt sich fest in meinem Leben. Er scheint bleiben zu wollen. Damit hab ich nicht gerechnet. Wir erinnern uns, im Verscheuchen von Männern und dann wieder zurück ins Singlemauseloch bin ich groß, ganz groß! Jetzt bin ich Single, hab da aber jemanden, dem was an mir liegt. Nicht genug, um sich ganz für mich zu entscheiden, aber genug, um sich Gedanken zu machen. Mich zu vermissen.

Die Stadt ohne ihn macht mich unruhig. Aber ich lerne ja gerade, die Dinge positiv zu formulieren, also muss ich es anders ausdrücken: Ihn in der selben Stadt zu wissen macht mich ruhig. Jetzt ist er zwar wieder weg, aber er hat Zeit, Fotos zu  posten. Ich hab also ein Stück von ihm parat. Wenn ich möchte. Und er geht auf mein Profil, das weiß ich. Also hat er auch ein Stück von mir bei sich. Das ist schön. Und bescheuert zugleich. Aber die Vertrautheit mit ihm ist gefährlich komfortabel. Über die letzten fast 4 Jahre haben wir geliebt, gestritten, und versöhnt. Wenig geredet. Nie war Zeit und wenn Zeit war, hab ich nichts gesagt. Am Telefon, manchmal. Aber so wenig geredet, und doch viel verstanden.

Aber erwarten tu ich garnichts.  Mir manches erträumen, wünschen, ja. Aber erwarten, nein. Ich bin hier. Das weiß er. Aber er erwartet es genausowenig. Die Freude ist groß, jedes Mal. So ist es schön.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen