Mittwoch, 18. Juli 2012

Auf dem Land

Balkon, zirpende Grillen, zwitschernde Vögel, die um einen Schlafplatz raufen. Gemähte Wiese. Schwalben, die die letzten Mücken des Tages fangen. Kinder in Nachbars' Garten.

Kinder. Wieviel anders wäre alles, hätte Tom nicht damals...Vielleicht. Denn obwohl ich damals um seine Liebe gekämpft habe, ging es nicht um den Mann. Er hatte mich auf einen Gefühlstrip geschickt, von dem ich nicht runter wollte. Was ich aber nicht wollte, war seine Art. Immer ein bisschen skeptisch, als leicht ironischer Optimismus verpackte negative Bemerkungen. Gerne ein nöhliger Unterton. Obwohl ein betont lustiger Kerl, hatte ich immer ein zähes Ringen um meine gute Laune.

Ich hätte ihn nicht geheiratet. Ich bin mir da sehr sicher. Zu nah am Ausbremsertum meines Vaters. Dagegen mein Perser. Der hat echte Probleme, strampelt sich seit Jahren ab, um auf einen grünen Zweig zu kommen und ist trotzdem ein süßer Schatz an hintersinnigem Humor uns echter Begeisterungsfähigkeit. Findet alles toll, was ich mache, wie ich aussehe, wie ich rieche, wenn ich irgendwas verändere-er merkt es. Und er lebt. Er sprüht vor Lebenslust. DAS ist es, was ich brauchen wo ich mich gerne hängen lasse. Er gibt mir Flügel.

Man kann Liebe nicht wirklich erklären. Große Gefühle hab ich für beide. So verschieden sind die nicht, aber wie sie mit dem Leben an sich umgehen, das wirkt sich auf mich aus.

Und ich sitze auf dem Balkon, laue Sommerluft umweht mich und ich würde das gerne mit jemandem teilen. Ob der unruhige Geist des Orients der Richtige dafür ist? Tom würde jedenfalls schon wieder mehr draus machen wollen, als es ist. Ein ziemlich perfekter Augenblick.
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