Donnerstag, 4. Oktober 2012

Freiheit an sich

Oh
mein
Gott!

Ich hab's getan! Ich hab's echt getan! Ich habe ihm gesagt dass ich ihm liebe. Aber wenn er auch sagt, ich könnt ihm alles...Und vorher, während unseres wunderbaren Sexes, da hatte ER angefangen, von wegen, ihm würde es reichen, nur noch ausschließlich mit mir Sex zu haben. Und ich hab ihm gesagt, dass mich auch kein anderer mehr interessieren würde, hätte ich nur ihn immer. Also nur wir beide noch. HALLO? Merkt er selber, was er da sagt? Klar besteht eine Beziehung aus mehr als Sex, aber grade für so körperliche Menschen wie uns beide ist das doch mit das Wichtigste! Eine Beziehung, in der ich diesen Teil von mir nicht ausleben könnte, hätte nicht lange eine Chance. Jemand, der mich so anmacht wie Mr.Bickle hat mich dagegen echt am Wickel. Das reimt sich! Und alles was sich reimt ist gut, sagt der Pumuckel!

Und während ich mich in meinen bisherigen Beziehungen allein auf den Sex verlassen habe, und darauf, dass der jeweilige Mann schon verückt genug nach mir ist, habe ich so langsam das Gefühl, dass ich diesmal auch wirklich meine Freiheit hingeben und mich öffnen kann. Vor allem, wenn der Mann auch noch nachfragt, was ich so tun werde, wo ich sein werde, wie ich arbeite...

Freiheit. Ja, ich würde meine heißgeliebte Freiheit dreingeben. Ich dürfte dann nicht mehr Männer mit Hut auf der Straße aufreissen und wild mit denen rumknutschen. Ist das jetzt echt ein Verlust? Oder ist es nicht viel mehr der Gewinn einer ganz anderen Freiheit? Derer nämlich, die ich früher hatte, als ich mich nicht wirklich für das Thema Mann und Partnerschaft interessiert habe. Jung genug um zu denken, das würde sich dann schon ergeben. Ich war nie viel aus, hab nicht geflirtet und hatte am Set beim Dreh ja auch immer einige Exemplare zur Auswahl. Also habe ich Männer nicht vorwiegend als MÄNNER, als potenzielle Partner gesehen, sondern einfach als Menschen. Hab mich mit ihnen unterhalten ohne zu flirten und bin gut mit den Jungs ausgekommen. Hatte viele Verehrer, die ich meist nicht ernst genommen habe und dank einer bitteren Trennung und meiner Depression habe ich unglaubliche 5 Jahre komplett ohne Sex gelebt. Und je mehr Sex ich habe, desto weniger depressiv bin ich. Obwohl das so auch nicht schlüssig ist, hatte ich doch in der Beziehung zur Zeit der Depri auch ziemlich viel davon.

Freiheit. Die, die ich gewinnen würde ist die, nicht mehr rausgehen zu müssen um mir einen Partner zu suchen. Nicht mehr Männer abchecken, nicht mehr auf der Jagd sein zu müssen. Ich könnte wieder ganz entspannt und ohne Ziel einfach mit dem Menschen reden. Neulich im Bierzelt waren da wieder Schotten. Im Kilt. Steh ich ja drauf. Und guess what? Es war nett, mit denen zu plaudern, ihnen beizubringen, wie man einen Maßkrug richtig hält und einfach nur Spaß zu haben. Ohne den Gedanken, ob der mich mal anrufen würde. Natürlich auch, weil die Jungs nicht hier leben, aber auch so, ich hatte kein weiterführendes Interesse. Für mich habe ich meinen Traummann gefunden. Basta. Wenn der jetzt auch noch zu mir findet, ganz und gar, dann hab ich die Freiheit, den Abend lang gemütlich auf meiner Couch zu liegen und fernzusehen-und trotzdem einen Kerl zum Ficken danach, zwischendurch und überhaupt. Mehr will ich nicht! Das ist der beste Sex, den ich bis jetzt hatte. Klar kann irgendeiner um die Ecke kommen, der noch einen Trick mehr auf Lager hat, but who fucking cares? Und den Humor, die Intelligenz und die liebevolle Art, die muss der dann ja auch noch erst haben. Was bitte ist den an Suchen frei? Nach meinen Erfahrungen im Joyclub ist auch die Geschichte abgehakt, dass ich nie wirklich viele verschiedene Männer durchprobiert habe, hab ja spät angefangen und war echt brav, und dann die besten Jahre auch noch ans Depressionszölibat verschwendet, das saß noch so drin, das wollte ich noch loswerden. Ausgetobt.

Also, entschieden. Ja, ich will!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen