Mittwoch, 28. November 2012

Rihanna und ihr Prügelknabe

Heute Thema in allen Klatschsendungen: Rihanna hat wohl schon seit längerem wieder eine Beziehung zu Chris Brown, der sie 2009 übelst verprügelt hatte. Spekuliert wird, ob ihre Kindheit mit einem die Mutter schlagenden Vater da eine Rolle spielt, sie es normal findet, wenn so etwas passiert. Ich denke aber, alle Interviews, die sie seither gegeben hat, zeigen deutlich, dass sie weiß, dass es ein Übergriff war, der nichts mit dem zu tun hat, was Liebe sein sollte. Trotz allem hing sie auch weiter an ihm, auch das war klar erkennbar. Und wenn man sich das Leben der beiden anschaut, beide sehr jung im Rampenlicht, beide feiern gern, beide lieben Tattoos und sind sich wohl wirklich ähnlich. Weiß man, was sie an Aggressionen in sich trägt? Versteht sie ihn, der gerne mal auffällt und ein klassischer Rapper ist, eben aggressiv und ein kleiner Gangsta? Oder versteht er sie auf eine Art und Weise, wie keiner, der nicht so ein Leben lebt, sie verstehen kann? Wie also jemand vergessen, der einen als Mensch kennt und versteht und liebt, obwohl er das Unverzeihliche getan hat? Vielleicht hat er sich tatsächlich geändert. Er musste ja ein Anti-Aggressionstraining absolvieren. Man sollte ihm nicht absprechen, dass er wohl zwar nicht die größte Intelligenzbestie ist, dass er sich aber trotzdem bessern könnte. Jungs wie er haben schlicht nicht gelernt, Konflikte anders als mit Gewalt zu lösen. Sie sind aber durchaus fähig, sich das anzueignen. Und ist sie wirklich ein Mädchen, das ohne Singen aufs College gegangen wäre? Wohl kaum. Was, wenn sich die beiden genau an dieser Stelle treffen und sich gegenseitig helfen, sich weiterzuentwickeln? Lernen sie voneinander? Bringt er ihr bei, zu ihren Gefühlen zu stehen und ihr Ding zu machen, sich nicht vom Medienbetrieb auffressen zu lassen? Gibt er ihr Halt? Und sie ihm die Sicherheit, dass er sich nicht mit seinen Fäusten beweisen muss?

Es scheint auf jeden Fall viel Zuneigung da zu sein. Wenn die beiden es schaffen würden, eine richtig liebevolle und erfolgreiche Beziehung aufzubauen, wäre dann Chris Brown nicht ein Vorbild für Jungs, ein brutaler, hirnlos drauflosschlagender Trottel, der sich für seine Liebe ändert und lernt, anders zu handeln als er es gewohnt ist? Der dann auch kommunizieren könnte, das Gewalt keine Lösung ist und ein echter Mann seine Frau nicht verprügelt. Ich hoffe, sie macht keinen Fehler, muss nicht wieder so etwas erleben, um einzusehen, dass manche Liebe es nicht schafft. Nicht schaffen kann.

Sonntag, 25. November 2012

Lizzie träumt!

Und zwar jede Nacht, von ihm.

Momentan meldet er sich sehr sparsam, ich hoffe, das bedeutet, dass er denkt. Sagt man doch so. Ein Mann, der schweigt denkt nach. Aber ich wache morgens auf mit dem Gefühl, dass er bei mir ist, neben mir liegt, mich hält. Vielleicht möchte er das ja gerne und stellt es sich vor und diese Vibes kommen bei mir an? Und nachts, da ist er in meinen Träumen. Das war noch nie da! Heute Nacht war er bei mir und ich habe gemerkt, dass er krank ist. Hab ihn ins Bettchen gepackt und er hat es sich gern gefallen lassen. so als käme ihm das grade recht, um endlich das zu tun, was er sich sonst nicht traut zu fragen: Sich von mir wie meinen Mann behadeln zu lassen, dazubleiben und keine Angst zu haben, dass es schiefgeht, ich ihn rausschmeiße oder ihn gar nicht mehr will. Wie ein kleiner Bub hat er sich angekuschelt und sich fallenlassen. Ist es das, wovon er träumt? Dass ich die bin, bei der er zuhause sein kann? Er hat ja schon immer mal wieder so eine Bemerkung gemacht, dass er sich nicht ganz sicher ist mit mir, bei mir. Sich nicht traut, mich um etwas zu bitten. Kenn ich von mir, wenn man den anderen so wahnsinnig toll findet, dass man verstummt und bloß nichts Falsches tun möchte, ums nicht kaputt zu machen.

Träumt er also davon, bei mir anzukommen und glaubt nicht dran? Er hat ja geschrieben, dass er sich sicher wäre, eine Beziehung mit uns würde nicht halten. Hat er Angst, dass er's versaut? Und ja, er kann das ganz gut, das mit dem Versauen! Nicht anrufen, abtauchen, keine Zeit haben....Alles sehr lästig und anstrengend. Aber diese Träume-es war so schön, ihn im Arm zu haben und ihn zu spüren. So real und nah, dass meine eigenen Ängste, mir würde eine Beziehung zuviel werden, sofort weg waren! Scheiß auf Freiheit, ich will ihn wirklich, scheiß auf Punk, ihn zu halten macht mich glücklich.

Sonntag, 18. November 2012

Er läßt nicht locker

Ich kann ihn diesmal nicht abschütteln. Er bleibt dran. Und ja, wir haben geredet. Und ich habe ein Etappenziel erreicht. Auf meine Frage, was ihm den fehlen würde, an mir, dem Gesamtpaket, um sich für mich zu entscheiden, meinte er, nichts würde ihm fehlen. Der einzige Hinderungsgrund wäre seine Beziehung. Von der er selbst nicht so genau wüßte, warum er sie noch hätte, weil sie quasi von Anfang an nicht das war, was er will. Dann liegt es wahrscheinlich daran, dass er nicht so genau weiß, was er denn nun will. Mich, klar. Denn, Aussage zwei, die mir wichtig war, natürlich hätte er mich gern. Das hätten wir einfacher haben können, wenn ich schon früher mal in der Lage gewesen wäre, ihn zu sehen und zu nehmen, wie er nun mal ist. Jetzt hat er eine Freundin-und damit muss er jetzt umgehen, wenn das mit uns was werden soll.

Und wie schon früher bemerkt-ohne diese Beziehung wären wir nie so weit gekommen. Sie ist sein Hintertürchen, wenn es ihm mit uns wieder unheimlich wird. Und meins. Denn sonst würde ich vermutlich auch Angst bekommen vor der Endgültigkeit meiner Gefühle. Ausgerechnet ER! Dieser Punk, dieser Mann, der nun wirklich nicht Schwiegermutters Träumchen ist, läßt meine Hormone hochkochen und von gemeinsamen Altwerden fantasieren. Und von Sex, der auch in 10, 20 oder 30 Jahren noch ganz wunderbar sein wird. Und langweilig wird mir mit ihm sicher auch nicht. Zwei der wichtigsten Kriterien für mich, um mich überhaupt auf IRGENDWAS einzulassen.

Ein Mann, der mir versichert, allein der Anblick meines Namens würde bei ihm weiche Knie verursachen. Der nicht nicht an mich denken kann. Also Tag und Nacht...Und der bei mir soviele Schmetterlinge aktiviert, dass ich durch die Gegend schwebe, fliege, durch Raum und Zeit gleite, unberührt von schnödem Alltag. Der Songs auf seiner Seite postet, die mir die Füße wegziehen und mich so schwach werden lassen, wie seit Tom nicht mehr. Der mir versprochen hat, mich nie mehr loszulassen. Der zwar lang braucht, bis er etwas sagt oder schreibt, dafür ist es dann aber auch genau das Richtige. Der schlicht und einfach passt. Ja, wenn er nicht seine Beziehung hätte, würde ich tatsächlich ein kleines bisschen Angst bekommen.

Er macht das schon. Er wird das Richtige tun im richtigen Moment. Dann, wenn wir wirklich bereit sind. Er kennt mich ja auch sehr gut und wird das hinkriegen. Solang segle ich einfach weiter auf meiner Wolke und träume.

Montag, 12. November 2012

Endlich Montag

Ja, endlich. Ich hab das Wochenende überlebt. Ohne mich gestern bei ihm zu melden, und fast ohne durchzudrehen. War nicht einfach. Die Vibes, die ich gestern volle Breitseite erwischt haben, waren echt hart! Prost Mahlzeit, wenn das die von Mr.Bickle waren. Dann ist der Mann sehr zerrissen und es geht ihm gar nicht gut. Das ist zwar pure Spekulation, aber meine Gefühle waren es nicht, ich bin nicht zerrissen. Ich vermisse ihn nur, aber das bedeutet für mich nur den Kampf gegen den Drang, ihn anzurufen. Nicht aber gegen die Gefühle selbst. Ich darf die haben, ich betrüge niemand. Ich muss mich nicht entscheiden zwischen zwei Menschen.

Und wenn er so leidet, dann versteh ich auch die Mails aus der letzten Woche. Ich gehe davon aus, dass er um seinen Sex gebettelt hat, aber hundertprozentig sicher bin ich mir da nicht mehr. Nützt nur nichts, solang er tapfer bleibt und Fotos vom Schlachtfest in ihrer Küche postet. Ein halbes Rindvieh. Er kann von Glück sagen, dass er da nicht liegt...Nein, so schlimm ist es eben bei mir nicht. Deswegen war das gestern so extrem. Die Sehnsucht hat mich fast die Wände hochgehen lassen und in genau so einer Situation kam ich letztes Jahr auf die glorreiche Idee, zu ihm zu fahren. Und als ich da dann vor der Tür stand und er nicht aufgemacht hat, da hab ich halt dann bisschen dagegengetreten. Und irgendwo gegengetreten hätte ich gestern auch sehr gern.!

Und jetzt? Soll das so weitergehen? Von einem Sonntag zum nächsten? Ich spür ihn und kann aber nichts tun? Denn so unfair es war von ihm, mir seine Sehnsucht mitzuteilen und damit wieder Hoffnungen zu schüren, so unfair wäre es von mir, ihn auch nicht loszulassen. Und ihm Nachrichten zu schicken. Andererseits, ich will ihn ja. Er mich nicht. Also, nicht alles von mir. Die gemeisamen Stunden soll ich geniessen. Hat er geschrieben letzten Sonntag. Auf meine Frage, was ich denn nur mit ihm tun solle. Gemeinsame Stunden! Baby, hast du gar nichts verstanden?

Jetzt offenbar schon. Auf die Mail, dass ich nicht mehr mit ihm schlafen werde, wenn ich nicht eine Liebeserklärung bekomme, kam ja nicht mehr viel. Er versuchts ohne mich. Mich wirklich in Ruhe zu lassen, sich nicht zu melden und wenn nur ganz neutral. Und mir seiner Sehnsucht muss er allein ferig werden, da kann ich ihm nicht helfen. Jeder Kontakt verlängert nur das Leiden.

Deswegen: Hurra, Montag! Und ich bin gesund genug um arbeiten zu gehen. Ablenkung! Kollegen, Menschen um mich rum, Yippie! Ich kann nicht mehr, ich brauche was, das mich davon abhält, wieder zu ihm zu rennen. und wenn es Arbeit ist, perfekt!

Sonntag, 11. November 2012

Männer sind alles Memmen

Sag jetzt nicht ich, hat mir gestern wieder mal ein Mann geschrieben. Und Frau Doktor meint, ich würde Mr.Bickle grad überfordern. Ich meine, das mag alles sein, schön und gut, aber wo bleibt denn da die Romantik? Machtkampf macht keinen Spaß. Auf Dauer. Aber genau das läuft doch immer ab. Ob jetzt Beziehung, Affäre, im Job, zwischen FreundInnen. Ich versuche, mich an meine einzige längere Beziehung zu erinnern, mit dem Wiener. Aber da bin ich irgendwie nur so mitgelaufen, da hab ich nie versucht, aktiv zu gestalten. Ich war viel zu eingeschüchtert von ihm, der immer so durchdacht und politisch korrekt und kontrolliert war. Daneben kam ich mir vor wie ein kleines Kind. Ich hatte damals nicht die Kraft, meine eigene Meinung zu verteidigen. Im Zweifel fand ich immer, alle anderen hätten mehr Recht auf ihre Ansichten als ich auf meine. Und hab zurückgesteckt. Bis heute muss ich mir immer bewußt vor Augen führen, dass nicht automatisch die Gegenseite richtig liegt. Also hat sich in die Beziehung ein Mißton eingeschlichen über die Jahre, ein dauerhaft nerviger Unterton, so eine Art Beziehungstinnitus.

Aber selbst diese Affäre ging lang genug, dass sich sowas wie Alltag und die kleinen Grabenkämpfe eingeschlichen haben. Und auch hier musste ich mich auf den Rythmus eines anderen Menschen einstellen. Wie lang er braucht, um eine Nachricht zu beantworten zum Beispiel. Das war beim Wiener nicht so sehr Thema, der hat mich in so praktischen Dingen selten enttäuscht. Auch da war er sehr korrekt. Bei ihm waren es eher die kleinen Seitenhiebe. Wenn ich mal wieder zu emotional war oder so. Und ich denke, es gibt in jeder Beziehung diese kleinen, fast unbemerkten Verletzungen der Grenzen und Gefühle des anderen. Und genau das ist die Krux, der, der es macht, kann es nicht bemerken, wenn der, der es erleidet, es selbst nicht so ganz zu fassen bekommt, was da eigentlich mit ihm passiert. Ich würde sehr gern wissen, in wieviele Kerben ich bei Mr.Bickle gehauen habe! Gut, von früher weiß ich, das ich brutalst genau getroffen habe mit meinen Vorwürfen. Er würde zuviel trinken, man könne sich nicht auf ihn verlassen, er wär verdammt dazu, ein ewiger Loser zu sein, wenn er den Arsch nicht hochkriegen würde. Batschbumm, genau in seine eigenen Ängste reingehauen. Treffer. Und das weiß ich, weil er zuerst alle Vorwürfe weit von sich gewiesen hat, um sie dann anzunehmen und zuzugeben, dass ich Recht gehabt hätte. Und er hat sie sich so zu Herzen genommen, dass er sich unfassbar geändert hat. Nein, Loser ist er mit Sicherheit keiner mehr, aber ist das auch bei ihm innen drin angekommen?

So wie ich eben innen drin immer noch das schüchterne, unsichere und total uncoole Mädchen bin, dass immer noch Baukötze staunt, wenn andere sie gut finden. Natürlich WEIß ich, dass das Unfug ist. Ich bin jetzt nicht so cool wie die kleinen Punkmädels da draussen, nicht in der Szene und immer noch kein Nachtmensch. Aber ich mache coole Sachen und muss niemand mehr was beweisen. Ein Partner kann da jetzt sehr einfach in die Falle tappen und ohne es zu wissen voll in meine alten Unsicherheiten hauen. Dann geh ich hoch, ohne es zu wollen, aber der Mechanismus greift. Anders zu reagieren, dazu muss ich in dem Moment schon begriffen haben, warum ich mich grade so angegriffen fühle und dann auch noch die Ruhe haben, nicht sofort etwas zu sagen sondern durchzuatmen und die erwachsenen, coole Liz antworten zu lassen. Und ja, natürlich kann ich einem Partner auch zumuten, mal nen blöden Spruch wegzustecken, aber solche Dinge summieren sich. Und dann denkt man, der Partner würde das absichtlich machen, man fängt an zu denken, er wär ein Arschloch und schon ist die größte Liebe beschädigt.

Ja, Männer mögen Memmen sein, wenns um Gefühle geht. Das ist ein Thema, mit dem sie wenig zu tun haben. Immer noch werden Jungs so erzogen, dass sie nicht heulen und möglichst stark sein sollen. Wie also sollen sie lernen, dass Schwäche zeigen okay und manchmal einfach notwendig ist? Und ja, wir Frauen haben gelernt, den Rückzug ins Bier, den Sport und die Zeitung zu dechiffrieren und ahnen, dass da mehr vorgeht in unserem Kerl. Aber wenn der keine Worte dafür hat und wir ewig diesem Rätsel hinterherjagen, sie sich bedrängt fühlen und aber nun partout keine Lösung für unser Problem, das ja eigentlich ihres ist, haben, dann machen wir sie damit klein und unsicher und entmannen sie. Also, in den Augen der Kerle. Und so hart es ist, nicht jedes Mal zu fragen, nachzubohren und den Mann einfach in Ruhe machen zu lassen, das ist das Vertrauen, das wir ihm entgegenbringen müssen. Irgendwo wälzt er das Ding im Hinterkopf schon hin und her und versuchts. Ja, wirklich, er will uns ja einen Antwort präsentieren, ehrlich. Er kann nur nicht. Er hat dazu nicht das nötige Werkzeug. Und wenn man Benard/Schlaffer liest, dann ist klar, dass die Männer genau wissen, was da für ein Programm bei uns abläuft. Sie verstehen nur nicht, warum wir sie nicht einfach so lassen können. Funktioniert doch. Oder?

Ja, auch sie haben Angst um die Beziehung, um ihren Sex. Aber sie kapitulieren manchmal einfach vor dem Gefühl, uns nicht glücklich machen zu können. Mein Wiener hats jedenfalls irgendwann aufgegeben und sich eine gesucht, die er glücklicher machen konnte als mich. Und ich denke, das ist es. Wir müssen uns jemand suchen, den wir mit uns glücklich machen können. Und der uns mit sich glücklich machen kann. Ich glaube, jeder Mann will seine Frau glücklich machen. Die, bei der er das schafft, ohne sich groß ändern zu müssen, die darf ihn behalten

Samstag, 10. November 2012

Die männliche Verweigerung und eine einfache Gleichung

Es ist doch ganz simpel. Er bekommt nicht, was er will, solange ich nicht bekomme, was ich will. Frei nach Steve Santagati (The MANual): If you don't get what you want, make your period last for weeks. Ich hätte nicht gedacht, dass ich das schaffe. Mit Bad Boys, oder Playern, muss man sich wohl tatsächlich Machtkämpfe liefern. Oder sind die bei den Jungs nur sichtbarer und weniger subtil als bei den braveren Männern? Die sich dann mit abwertenden Bemerkungen über 'Weiber' und Witzen über die Machtverteilung im Haus wehren. Mir ist der offenen Kampf lieber und ein echter Bad Boy respektiert eine Gegnerin ehrlich genug, um keine dummen Blondinenwitze zu reißen. Zumindest habe ich von meinen Männern nie so einen dämlichen Herrenwitz gehört. Von mir schon eher *flöt.

Irgendwie erinnert mich das an meine Zeit als Pferdemädchen. So ein Gaul verweigert ja auch mal gerne. Dann steht da so ein großes Tier vor dem Hindernis, alle Viere in den Boden gerammt, und man hat keine Chance, es vorwärtszutreiben. Selbst wenn da nur eine harmlose kleine Pfütze ist. Also dreht man um und nimmt nochmal Anlauf. Pferdchen trabt fröhlich, sieht die Pfütze wieder und bremst panisch. Als ob der Teufel persönlich im Wasser lauern würde und seine Seele haben wollte. Halt, das waren jetzt wieder die Männer. Und ja, ich will seine Seele! Er hat mir immer mal wieder ein Stück davon gezeigt und ich will mehr! Die Frage ist, ob die Mühe sich lohnt, aber das weiß man ja immer erst hinterher. Ein Pferd dazu zu bringen, über einen großen Oxer zu gehen, hinter dem auch noch ein Wassergraben lauert, das bedeutet oft viel Arbeit. Und mit dem Ergebnis kann man dann bei Turnieren Preise gewinnen.

Was gewinne ich, wenn ich mir die Zeit nehme, so einem bockenden Punk zeigen zu wollen, dass das Wasser ihn schon nicht fressen wird? Was hatte ich davon, Ähnliches mit meiner besten Freundin durchzuziehen? Mit der habe ich immer wieder das Problem, dass sie das, was eine echte Freundschaft ausmacht, nämlich echte Nähe und die Wahrheit, nur schwer erträgt. Wir hatten lange Phasen, wo sie nicht mit mir reden konnte. Heute geht das. Ich sage, was ich denke, sie schluckt manchmal noch und kann aber damit umgehen. Und sie schafft es sogar, mir zu sagen, was SIE denkt! Das ist eine Art Nähe, wie sie nur in einer langen Ehe entsteht. Wie Familie. Andere Freundinnen hab ich in solchen Situationen einfach laufen lassen, weil ich das Gefühl hatte, dass zuwenig Substanz drin steckt, um mehr draus zu machen. Dass sie mich nicht wirklich verstehen und meine Art nicht akzeptieren können, mich verändern wollen. Um manche Menschen kämpft man, um andere nicht.

Oben genanntes Pferd übrigens hat mich dann noch total verblüfft. Nach einem anstrengenden Ausritt, bei dem dann immer ein anderes Pferd vorgehen musste, über die Pfützen und Rinnsale auf dem Weg, führte ich es trocken. Und da war eine Riesenlache, ein halber Teich, auf dem Weg. Ich also drauf zugesteuert, Zügel locker in der Hand, Pferd nicht beachtend, und bin einfach reingestiefelt. Was soll ich sagen, der Gaul ist wie selbstverständlich hinter mir hergelatscht. Selig mit alle Hufen im Wasser. Als ob ihn das nicht grade noch hatte fressen wollen.


Freitag, 9. November 2012

Traummänner

Krank zuhause liegen und Boulevardmagazine im TV schauen...

Mal ehrlich-Frauen haben WUNSCHVORNAMEN für den Traummann????????????? Sorry, aber wie krank ist das bitte? Dass er nen Hund haben soll, gut, macht ihn ja sympathisch. Aber nen Mops? Dann ist er schwul. Architekt, soso. Damit er ihr 'was bieten kann' und weil das ja kreative Menschen wären. KREISCH

Oh nee, Hilfe. Hund kann ich mir selber zulegen, Arbeiten und mir Wünsche erfüllen auch. Und wenn er unbedingt nen Audi fahren soll, um meine Aufmerksamkeit zu haben, dann darf er auch nach 90-60-90 suchen! Ich habe mir noch nie in meinem Leben versucht, einen Mann vorzustellen. Ich weiß, was ICH für mich brauche, um jemand interessant zu finden. Schnellen Verstand, Intelligenz und Denken ausserhalb üblicher Wege ist schön. Und mir schon in verschiedensten Formen begegnet. Auch ohne Abitur. Wild sollte er sein, denn sonst kommt er mit mir nicht klar. Körperbewußtsein und Ernährung spielen in meinem Leben eine Rolle, das muss er verstehen und im Idealfall teilen. Sex ist wichtig für mich, also lieber nen Hengst mit Muskeln, als nen Alexander mit Sitzfleisch. Alexander ist der beliebetste Traummann-Name.

Aber sonst? Ich war schon in einen Gigolo verliebt. Vielleicht jemand mit nem verrückten Beruf? Muss nicht, Gigolo ist auf Dauer nicht beziehungsfördernd. Ich will auch nicht einfach eine Beziehung. Der Kerl, der mich bekommen will, muss mich vom Hocker hauen und es mir unmöglich machen, ihm zu widerstehen. Weniger interessiert mich nicht. Und dann überleg ich mir, ob ich ihn an mich ranlasse, ob er mich kriegt, ob ich für ihn Freiheit und Eigenständigkeit einschränken kann.

Und wenn jemand sich selbst als schwierig bezeichnet und mir von einer Beziehung mit sich abrät, gut. Wenn er mich dann trotzdem nicht ganz losläßt, frag ich mich schon warum. Und warum ich damit besser umgehen kann als mit jemand, der nicht mit sich und seinen Gefühlen kämpft.

Mein Dad ist so ein Mann, der nie gelent hat, Gefühle wirklich angemessen auszudrücken. Er versucht's mit übertriebener Fürsorge. Und versteht selber nicht, wie liebebedürftig und sensibel er eigentlich ist. Meine Ma ist eher cool. Ich hab was von beiden. Die Unabhängigkeit von der Ma, das Sensible vom Dad. Blöde Mischung. Ich sehe in diesen Bad Boys immer den kleinen Jungen, der sich gegen die Zärtlichkeiten seiner Mama wehrt, weil er das unmännlich findet. Ich seh das Liebesbedürfnis, das sich in teils extremen Verhaltensweisen äussert und erkenne mich selbst. Denn Gefühle zuzulassen fällt mir leichter, wenn's heftig wird. Das Zarte ist nicht so meins. Da hab ich immer noch meine Mauer. Und dann ist da Mr.Bickle, der von Anfang an diese Mauer irgendwie umgangen hat. Der mich begehrt, mir aber nicht zu nahe kommt. Unwiderstehlich für mich. Grenzen einreissen, überschreiten mit ihm, ihm auf intime Art nahe kommen und doch Abstand halten können. Gerade das mit den Grenzen ist so verlockend. Ich möchte in diesem Leben lernen, wachsen, meinen Horizont erweitern und mich immer wieder selbst überraschen. Alles machen, alles können. Das ist ein hoher Anspruch und manchmal bin ich müde. Und dann kam da immer er an und hat mir die nötige Energie geliefert, um mein Ding durchzuziehen. Auch indem er Schluß gemacht hat.

Im Moment allerdings möchte ich nicht nur für mich allein alles, ich möchte es mit ihm. Oder mit jemand, der mich genauso inspiriert wie er. Der allerdings ist mir noch nicht begegnet. Also muss er ran oder mich halt in Ruhe lassen. Dass er sich noch nicht gemeldet hat auf meine letzte Mail, kann gut sein oder auch schlecht. Der Punkt ist, ich bin an einem Punkt, an dem es mir egal ist. Ich war süß und lieb und ehrlich und es ist keine wenn nicht-dann, eher so ein ich kann nicht mehr weiter so und wenn du mich magst, verstehst du das. Ich brauche DIESEN Mann, nicht einfach irgendeinen. Zu wissen, sich sicher zu sein, ist ein gutes Gefühl. Und hilft mir, bei mir zu bleiben und nicht wieder schwach zu werden. So lieb ich ihn auch habe. Es hat nichts damit zu tun, wie etwas zu sein hat, was ein Mann zu tun hat oder ähnlichen Stereothypen. Dass nach 6 Monaten endlich mal was passieren muss, dass er sonst ein Arschloch ist oder mich, Gott bewahre, 'ausnutzt'. Ich hab davon so dermassen profitiert, das kann ich gar nicht beschreiben. Was ich alles gemacht habe und noch mache, was auf ihn zurückgeht, selbst dieser Blog hier, dass ich schreibe und mir damit einen Kindheitstraum erfülle, auch das verdanke ich seiner Präsenz in meinem Leben und dem, was ich draus gelernt habe.

Es hat nur was damit zu tun, dass ich mich wieder in ihn verliebt habe und lieber ohne ihn bin als nur mit einer Hälfte.

Mittwoch, 7. November 2012

You can't hurry love

Was hat das jetzt bedeutet? Was will der Mann? Was will ein Mann, der schreibt, er wollte nur wissen, ob ich ihn auch vermissen würde, ob's mir genauso ginge wie ihm? Es klang alles sehr verwirrt und einerseits danach, dass er schlicht geil war. Aber doch treu bleiben will. Und irgendwie vermisst er wohl auch alles andere. Möchte aber seine Freundin nicht verlassen. Ist das ihr größter Alptraum? Dass er sie wegen mir verläßt? Sie weiß von uns, hat uns zusammen gesehen. Was hat er ihr erzählt? Sie reagiert wohl sehr empfindlich auf mich, meine Kommentare bei ihm auf fb. Trotzdem liked er grade munter bei mir. Ich denke, er hat sie wirklich gern. Aber zu schreiben, er könne kaum leben ohne mich, erinnert mich an einen Freund, der seit 20 Jahren mit seiner inzwischen Ehefrau zusammen ist, aber über ein Jahr eine leidenschaftliche Affäre hatte. Und seine Frau verlassen hätte, hätte seine Geliebte sich nicht als Psychopathin erwiesen. Der alles geheim halten muss und sich jetzt unter einen fürchterlichen Druck setzt, seine Frau nicht zu enttäuschen, obwohl die Beziehung für ihn längst nicht mehr befriedigend ist. Er könne sie nicht vor ein Nichts stellen, nachdem er ihr quasi  dei besten Jahre geklaut hätte. Sie machen eine Therapie. Aber was kann das bringen, wenn er so einen wichtigen Teil von seinem Leben dort nicht einbringen kann?

Nein, das Ding hier ist noch nicht durch. Er hätte es gern. Oder auch nicht? Aber diesmal kommt er nicht weg. Macht ihm das Angst? Dass seine Träume mit mir in Erfüllung gehen könnten? Oder dass ich dann doch sage, ich mag nicht mehr? Aber wie könnte ich das? Klar, grade bleibe ich konsequent, weil das das einzig Sinnvolle ist. Ich muss auf dem beharren, was ich will. Und habe gemerkt, dass ich in einer Position bin, alles zu verlangen. Und ich habe keine Angst. Was hab ich zu verlieren? Ausser ein paar Illusionen? Ich bin ganz ruhig. Als ob er bei mir wäre. Ich kann ihn in Ruhe machen lassen. Keine Ahnung, was er tun wird. Ob er sich traut. Ob es überhaupt was damit zu tun hat. Oder was wirklich dahinter steckt. Es hat sich definitiv was verändert in seinen Mails. Aber am meisten hab ich mich verändert. So gelassen war ich noch nie. Aber ich mach das wohl jetzt wie Männer auch. Ich mach mir paar Gedanken, wenn ich die Zeit dazu habe, ansonsten leb ich einfach und schaue, was da kommt. Und dann überlege ich wieder, ob es das ist, was ich wollte. Wenn nicht, dann mach ich alleine weiter. Wenn ja, werde ich sehr glücklich sein.

Montag, 5. November 2012

Der Moment, in dem dir klar wird...

...dass du früher zu früh aufgegeben hast. Denn an dem Punkt, an dem wir jetzt sind, waren wir schon öfter. Minus die Freundin. Aber eben der Punkt, an dem ich mehr fordere und er seine Mail schriebt und versucht., Schluß zu machen. Eine Freundin von mir hat mir immer gesagt, das würde alles nicht danach klingen, als würde er wirklich weg wollen von mir, aber auch nicht wissen, wie er bleiben kann. Jetzt hab ich mal keine meiner bösen Antworten geschrieben und ihn auch nicht ganz so einfach davonkommen lassen. Hab ich früher meine Wut an ihm ausgelassen, hat er jetzt mein Herz bekommen. Diesmal hab ich mich nicht hinter meiner 'Stärke' versteckt. Diesmal hab ich nicht versucht, ihn und mich vor meinen Gefühlen zu schützen. Und siehe da, er hat die Mail nicht so gemeint. Sein Verstand, ja. Aber das ist nicht, was er will. Er will gezwungen werden. Ich darf ihm nicht die Wahl lassen.

Gestern waren ein paar Zeilen dabei, bei denen mein Herz kurz aufgehört hat zu schlagen. Hauptsächlich das mit dem, er könne kaum leben ohne mich. Und dass er das einfache Angebot 'Sex' nicht angenommen hat in dem Moment, das heißt was. Und ich werde ihn kämpfen lassen. Ich sitze hier und bin ganz ruhig bis auf mein hüpfendes Herz. Ich hab euch gesagt, dass der kommt, wenn er mich haben will. Und genau das scheint zu passieren. Und ich will ihn. Weil er mich glücklich macht. Das hat noch keiner geschafft. Mein Herz...

Samstag, 3. November 2012

Auweh

Jetzt kommt er, der Weltschmerz.
Ja, keiner hat mich lieb, mich wird auch nie einer lieben, alle wollen sie nur das eine von mir und in den letzten 14 Jahren hat es nie zu einer Beziehung gereicht. Woher soll ich jetzt bloß nen neuen Kerl nehmen und wieso hab ich diese wunderbare Affäre nur beendet????????????

Ich mag nicht wieder da raus in den Dating-Dschungel! Mich bei jedem Mann fragen, ob der nicht was wäre. Klar könnte ich es jetzt einfach sein lassen und als alte Jungfer mit befreundeten Pärchen in Urlaub fahren für den Rest meines Lebens. Immer das Anhängsel. Verrückte Katzenlady geht nicht, bin allergisch....

Alles Käse. Nur eins ist Tatsache: Auf meiner kleinen rosa Wolke mit regelmäßigem Sex war ich viel entspannter! Ich reg mich schon wieder viel zu viel auf, über Kollegen, ich werde wieder hart und gemein manchmal, bin unausgeglichen und nörgelig. Was hätte es geschadet, einfach so weiterzumachen? Wem haben denn meine kleine Illusion von Romantik und ewiger Liebe zu ihm wirklich wehgetan? Ich hab seiner Freundin ja auch nichts weggenommen. Sie will keinen Sex mit ihm. Also, wozu der ganze Aufstand? So könnte ich mich jetzt auf einen schönen Sonntagabend mit ihm freuen. 2 Stunden Umarmungen und Küsse und Sex vom feinsten. Aber nein, frau hatte nen Moralischen. Wollte politisch korrekt das ganze Paket einfordern. Weil halb ja nicht gut ist. Weil halb mich nur davon abhalten würde, endlich mal jemand zu finden, mit dem ALLES geht.

Hab ich mich nicht in meinen Mann mit Hut verguckt zwischendurch? Und mit dem konnte ich nur so entspannt flirten, weil ich ja keine Not hatte! Hab ich nicht geschrieben, dass aus der sicheren Position mit Mr.Bickle als mein Fallback alles viel einfacher wäre? Ja, hab ich. Und ich blöde Kuh mach mir das kaputt! Es war schön! Punkt. Ein bisschen falsch vielleicht, ja, aber schön.

Hätte ich nicht auch so klären können, was er von mir wirklich will, ohne dann gleich die ganz große Konsequenz zu ziehen? Er hat mir gut getan. ich mag mich lieber, wenn ich mich mit seinen Augen sehen darf. Ich bin mehr die, die ich sein will, wenn er irgendwo im Hintergrund auf mich aufpaßt. Das war schon immer so, er ist gut für mich. verdammt.

Ich krieg das ohne ihn nicht hin.

Donnerstag, 1. November 2012

Affäre-warum eigentlich?

Warum hab ich mich überhaupt nochmal auf dieses Ding mit Mr.Bickle eingelassen? Naja, einmal, weil ich ihn immer schon sehr gern hatte und das mit dem Sex...Und dann schön ungefährlich, meine Freiheit nicht bedrohend, kein Kuddelmuddel, ob er denn nicht doch zu mir zurückkommen würde. Denn er hatte ja praktischerweise eine Freundin. Und einige lose Fäden hingen ja auch noch rum, weil wir nie nen sauberen Abgang geschafft hatten.

Aber da gibt es noch den einen Punkt: Ich wusste, dass ich enorm viel lernen konnte. Ich hab immer viel von ihm mitgenommen. Er inspiriert mich und ich hab mich nach jedem unserer Disaster weiterentwickelt. Es war unheimlich schön, das mit uns auch mal genießen zu können. Entspannt und ohne den Druck, den ich sonst immer sehr schnell gemacht hatte. Dadurch hab ich auch erst richtig verstanden, wie der Mann eigentlich tickt. Das hat viele meiner offenen Fragen beantwortet, denn er hat wesentlich mehr zugelassen als sonst. Und ich habe es endlich geschafft, auch mal zu reden. Nicht genug für eine Beziehung, aber für Affäre bin ich weit gekommen.

Ich habe gelernt, dass er in die Ecke getrieben seine übliche Schluss Ende Aus Mail schreibt, die aber so gar nicht gemeint ist sondern nur in dem Moment so endgültig wirkt. Und ich denke, er kann sich nur in Frauen verlieben, die deutlich kaputter sind als ich. Eine meiner Vorgängerinnen war Borderline, eine andere hat ihn ständig betrogen. Und nach mir gab's die völlig durchgeknallt-suizidale Stalkerin. Und jetzt die, die nicht mit ihm schläft. Diesen Mann muss frau schlecht behandeln, damit er Interesse hat. Das bin ich nicht! Ich mag den, den ich mag, einfach nur gern haben.

Das hab ich gelernt. Und dass ich doch noch lieben kann. Dass Männer 'vermiss dich' ganz anders meinen als Frauen. Aber dass es auch nicht gar nichts bedeutet. Da sind die Grenzen fließend und kein Buch kann einem da helfen.

Ja, ich hab das bekommen, was ich wollte. Leider nicht den ganzen Mann, aber das war mein Risiko, der Preis ;)
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