Freitag, 8. März 2013

Lizzie ist in einer Beziehung

Diesmal bin ich ihn nicht losgeworden. Diesmal hab ich's grade noch geschafft, zu erkennen, dass ich ihn nicht wirklich loswerden will. Auch wenn die Gefühle schwer auszuhalten sind. Und ich noch immer nicht mit dem Auf und Ab umgehen kann, das sich aus der langen Geschichte ergibt, die wir hinter uns haben. Meine Ängste, mit seinem Leben nicht klarzukommen, und auch die ganze Verliebtheit, die mich total durcheinanderbringt und mein eigenes Leben auf den Kopf stellt, das ist nicht einfach. Nach fast 15 Jahren als Single. Die sich einfach so ergeben haben. Ich hab schon immer auf einen besonderen Mann gehofft, der mir die Kompromisse und die Arbeit einfach auch wert sind, die mit der Verbindung zweier Menschen einhergehen. Die Ehe meiner Eltern, beständig seit 44 Jahren, macht nicht grade Lust auf Zweisamkeit. Beständige Inkompatibilität bzw. ein Vater, der zwar empfindlich und liebebedürftig ist, aber einfach zu unsicher, zu unnachgiebig, zu unflexibel und total auf sich selbst fixiert unser Familienleben dominiert.

Ich wollte nie so enden wie meine Mutter. Resigniert und einerseits mit einem herzensguten Mann, der alles für sie tut. Ausser eben zu sehen, dass man auch anders, entspannter leben könnte. Und die ihre Persönlichkeit Haus und Garten und ihm geopfert hat. Und ich, die ich in jedem Mann dieselbe Gefahr wittere. Und bei den ersten kleinen Anzeichen, dass ich auch nur irgendwie etwas akzeptieren müßte, was nicht 100% meins ist sofort allergisch reagiere. Die ich fürchte, dass Mr.Bickle, so anders er auch lebt, doch so ist wie mein Vater, dass ich schlicht immer auf seine Aktionen warte und nur mitmachen darf, nicht selbst gestalten. Und doch sehe, dass es an mir liegt, dem Ganzen eine Richtung zu geben, die mit der Beziehung meiner Eltern nichts zu tun hat. Nämlich anders als meine Mutter meine Bedürfnisse durchzusetzen. Vielleicht nicht immer mit der grossen Keule, aber doch hartnäckig. Und er hat auch schon gemerkt, dass ich nicht aus Stärke gehandelt habe und nicht, um ihn zu erziehen, sondern weil ich nicht anders konnte. Dass ich doch ein bisschen zerbrechlicher bin als meine grosse Klappe vermuten lassen würde. Und dass er da sein muss für mich.

Er wird versuchen, das umzusetzen. Und ich darf mich fallenlassen und weiß jetzt, dass es nicht schlimm ist, auf meinem Ding zu bestehen, wenn ich so fühle wie ich nun mal fühle. Dafür kann ich nichts und ich muss meinem Partner da vertrauen können. Und ich muss dringend lernen, mich nicht sofort zurückzunehmen, um dem armen gestressten Kerl nicht zur Last zu fallen. Das tu ich nämlich immer wieder. Und dann staut sich der Frust auf. Und dann geh ich hoch.  Er hat mich wirklich lieb. Und er wird mich nie absichtlich verletzen. Also werde ich in Zukunft nicht mehr versuchen, stark genug für den Punk zu sein sondern einfach nur ich selbst.

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