Sonntag, 7. Juli 2013

Ein Tag nach dem anderen



                One day at the time. Einen Schritt nach dem anderen. Und nicht verlaufen dabei.

Und nicht zu viel drüber nachdenken, wie hoffnungslos das Ganze eigentlich immer war. Sein ganzes Gerede, dass er in seiner Wohnung aufräumen muss, wird, damit er mich da wieder reinlassen kann, die ganze heile Welt, die er mir vorgespielt hat, ist in sich zusammengefallen gegen Ende. Und als ich gesehen habe, dass sich in dieser Wohnung seit 5 Jahren nichts verändert hat, war das ein echter Schock. Ich kann nicht nachvollziehen, wenn Menschen immer jammern, dass ihnen etwas nicht gefällt, dass sie etwas verändern wollen, und dann passiert nie wirklich was. Aber ich versuche auch immer, Dinge zu ändern, es anzupacken, wenn es irgend geht. Meist versuche ich, MICH zu verändern, um mit einer Situation zurecht zu kommen. Aber nicht nur bei Mr.Bickle, auch bei meiner Chefin aus der Hölle wäre es sinnvoller gewesen, die SITUATION zu ändern. Zu gehen. Aber das wäre irgendwie ein Scheitern gewesen, war ein Scheitern. Und das waren zwei Menschen, die sich aus eigenem Antrieb nie ändern werden, auch wenn ein gewisser Leidensdruck da ist und sie so ja auch nicht glücklich sind. Manchmal steht es einfach nicht in meiner Macht, jemandem zu helfen. Das zu akzeptieren und ihn damit 'aufzugeben', ihn quasi als hoffnungslosen Fall abzugeben ist schwer. Hätte er mir klarer gezeigt, wieviel Chaos in seinem Leben herrscht und wie sehr auf Kante das alles hängt, ich hätte ganz andere Entscheidungen getroffen. Er wusste allerdings auch sehr genau, dass ich den früheren Zustand niemals akzeptiert hätte. Das habe ich deutlich klar gemacht bei früheren Runden. Also gab's für mich Mr.Bickle light. Gegen Ende war's ihm dann wohl egal oder auch zu anstrengend, den Schein aufrecht zu erhalten und er hat gezeigt, wie wenig mit ihm zu rechnen ist. Er hat sich nicht mehr bemüht und da durfte ich dann auch das gesamte Paket inklusive Wohnung sehen. Nicht dreckig oder schmuddelig, aber zugestellt bis obenhin. Und die Küche, die er mir vor 5 Jahren einbauen wollte gibt es bis heute nicht. Der Raum ist Rumpelkammer mit Kühlschank. Hätte ich das früher gesehen, hätte ich ihn nur noch gefragt, ob er Hilfe will, braucht, ob er den Worten Taten folgen lassen und mich dabei haben möchte. Und mich andernfalls sofort verabschiedet. Ich bin von falschen Voraussetzungen ausgegangen. Und stehe etwas fassungslos vor dem, was ich jetzt sehe. Und ich weiß, ich muss dringend loslassen. Aber auch wenn ich ziemlich effizient Menschen und Dinge aus meinem Leben entfernen kann, wenn es sein muss, ich muss auch akzeptieren, dass das ein bisschen dauern wird, bis ich die Nummer verdaut habe. So gern würde Lizzie einfach ein Ei drüberhauen und weitermachen, aber selbst ein Fake hinterlässt Spuren und Wunden. Ich will das nicht, ich will ihn nicht vermissen. Ich möchte nicht weinen um ihn.

Dann wein ich halt, weil es so unfair war von ihm,  mir so weh zu tun, und dabei zu behaupten, ich würde ihm soviel bedeuten. Weine, weil ich verletzt bin, nicht um ihn, um mich. Dass ich es zugelassen habe. Dass ich nicht genauer hingesehen habe. Das ärgert mich. Und dass es doch immer wider so schön war, wenn er bei mir war und dass ich auch das jetzt nicht mehr haben darf,,,,

Ich tu mir grade selber leid. aber auch, weil ich momentan eine körperliche Verletzung habe, die weh tut und mich an meine Wohnung fesselt, jetzt, wo mal sommer ist. Ich könnte grade kotzen. Und dazu noch die Scheiße, die ich versuche hinter mir zu lassen und keine Perspektive, dass ich da schnell rauskomme. Ich will hier raus!

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