Montag, 14. Juli 2014

Mr.Bickle reloaded

Tja. Irgendwie kann man auch das Schicksal verantwortlich machen, dass ihn zum einen in meine unmittelbare Nachbarschaft zwingt, zum Arbeiten. Und das uns dann auch noch zur selben Zeit in die selbe Stadt verschlägt. Das ist nicht fair. Vor allem, wenn er mich dort dann in sein Hotel mitnimmt und mir die Wahl lässt, bleiben oder gehen. Und ich nicht wieder auf cool und stark mache, abhaue um mich dabei erst großartig und dann mal so richtig alleine zu fühlen. Sondern bei ihm schlafe. Er beim Einschlafen meine Hand hält und wir frühmorgens zwischendurch den gefühlvollsten Sex haben, an den ich mich erinnern kann. Nicht gierig wie neulich, als er den ganzen Tag mit Gedanken an mich gegenüber saß. Wir waren was trinken, reden, hingen küssend und händchenhaltend in einer Bar ab. Um danach gemeinsam in sein Hotel zu gehen.

Er hat gemeint, ich könnte fahren oder sehr gerne bleiben und ich bin, Halleluja, bei meinen Gefühlen geblieben. Hab gesagt, dass wenn ich ginge, es mir nicht gutgehen würde. Und blieb. Nicht mal eine Zahnbürste hatte ich dabei. Geht alles, ich hab seine benutzt. Und es fühlte sich echt an. Obwohl er seine Freundin gern hat und ihm diese Beziehung wohl auch gut tut, im Gegensatz zu dem, was wir immer veranstaltet haben.

Natürlich sind all die schönen Worte und Gefühle nicht wirklich etwas wert. Seine Persönlichkeitsstörung beinhaltet manipulative Fähigleiten. Er weiß schon, was er sagen muss, um mich rumzukriegen. Aber er ist kein abgezocktes Arschloch. Er manipuliert sich selber mit. Ich habe die Aussage von ihm, dass es ihm bei mir immer nur um den Sex ging. Und wahrscheinlich geht. Und wenn ich ihm mal wieder seine Borderline-Nummer erkläre, wirkt er auch sehr nachdenklich. Aber wie beim Alkoholiker halt auch, sobald es wieder in den Alltag geht, sind alle guten Vorsätze beim Teufel. Besserfühlen und besser Fühlen würde das Verlassen der Komfortzone bedeuten und Arbeit. Das sehe ich nicht bei ihm. Deswegen möchte ich auch tatsächlich nicht, dass er seine Freundin verlässt und wir es wieder versuchen müssen. Also, rein gefühlsmässig natürlich schon, aber ich weiß, dass es keinen Sinn machen würde.

Was sich gut anfühlt ist, dass ich nicht weglaufe. Ich stehe einfach da und weiß, ich liebe diesen Mann. Ich war seit Monaten nicht mehr so sehr ich selbst wie jetzt, nach diesem Intermezzo mit ihm. Weil ich schlicht alles an Gefühlen abblocken muss, um nicht vor Sehnsucht verrückt zu werden. Momentan lasse ich die zu und bin wieder bei mir. Jetzt gilt es, einen Weg zu finden, die Gefühle für ihn einfach so stehenzulassen, ohne mehr zu wollen.

Ich tippe ja drauf, dass es für ihn mit ihr unkomplizierter ist, weil sie nicht die ganzen tiefen Sachen triggert wie ich. Wir sind zu seelenverwandt, als dass wir einfach nur entspannt miteinander Sport oder Party machen könnten. Da passiert einfach zuviel zwischen uns, als dass es eine Beziehung sein könnte, in der man sich einfach entspannen kann und nicht großartig gefordert wird. zuviel Reibung, zuviel Sehnsucht, zuviel wollen ist da dabei. Und er ist ja auch in dem Alter, in dem man einfach ankommen will. Angenommen werden, nicht infrage gestellt. Andererseits lässt es ihn ja genauso wenig los und er braucht auch seine Dosis Lizzie, weil die ihn weiterbringt als eine ausgeglichenere Geschichte. Scheppern tut's bei den beiden schon auch genug...

Wenn er bei mir ist, ist er einfach nur perfekt. Ich liebe jedes Haar und jedes Tattoo, mag wie er schläft, was er erzählt, einfach alles. Dass er beim Schlafen meine Hand gehalten hat, war fast ein Schock. So nah waren wir uns selten. Bei aller ungehemmten Sexualität sind diese kleinen Gesten doch so viel intimer. Wir haben einander viel zu geben. zuviel vielleicht, als dass man damit umgehen könnte.

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